Pflegezusatzversicherung

Pflegezusatzversicherung: Ergänzt die Pflichtversicherung, schützt dein Vermögen & sichert individuellen Pflegekomfort mit flexiblen Leistungen & Tarifen.

Unterschiede zwischen Pflichtversicherung und Zusatz‑Versicherung im Pflegebereich

Bevor du darüber nachdenkst, ob und welche Pflegezusatz‑Versicherung für dich in Frage kommt, ist es wichtig, zunächst die grundlegenden Begriffe zu klären. Im Informationsdschungel der Internetratgeber werden die verschiedenen Versicherungsarten oft nicht eindeutig voneinander abgegrenzt – daher lohnt es sich, hier einmal einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Die Pflicht‑Versicherung als Basis

Ähnlich wie bei der Krankenversicherung existieren auch im Pflegebereich gesetzliche (soziale) und private Träger. Die gesetzliche Pflege‑Versicherung, die häufig als „Pflegepflicht‑Versicherung“ bezeichnet wird, ist für alle Versicherten verpflichtend. Diese wird über die Pflegekassen organisiert und ist in der Regel an die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung gekoppelt. Ziel ist es, dir im Pflegefall eine Basisabsicherung zu bieten – sodass du, wenn du pflegebedürftig wirst, nicht ohne jede Unterstützung dastehst. Die Leistungen der Pflegekassen sind allerdings auf das „Notwendige“ beschränkt und greifen oft nur bis zu einem gewissen Maß. Die Kosten für eine umfassende, hochwertige Pflege können die Leistungen der Pflichtversicherung nämlich bei weitem übersteigen.

Warum ist eine Zusatz‑Versicherung sinnvoll?

Da die Zahlungen der gesetzlichen (oder auch privaten) Pflege‑Versicherung in der Regel nicht ausreichen, um die tatsächlichen Pflegekosten – insbesondere bei einer hochwertigen Versorgung – zu decken, entsteht häufig eine finanzielle Lücke. Diese Lücke muss entweder von den Angehörigen getragen werden oder wird aus eigener Tasche bezahlt. Um diese Lücke zu schließen, kann eine Pflegezusatz‑Versicherung abgeschlossen werden. Sie ergänzt den Basisschutz der Pflicht‑Versicherung um zusätzliche Leistungen und bietet dir die Möglichkeit, den Umfang der Versorgung individueller zu gestalten – unabhängig davon, ob du in der gesetzlichen oder in einer privaten Pflege‑Versicherung organisiert bist.

Wesentliche Unterschiede auf einen Blick

  • Pflegepflicht‑Versicherung:
  • Wird über die gesetzlichen (oder privaten) Pflegekassen abgewickelt.
  • Sichert eine Grundversorgung im Pflegefall ab, sodass du grundsätzlich nicht ohne Hilfe dastehst.
  • Leistet jedoch nur in einem Rahmen, der oftmals nicht ausreicht, um alle anfallenden Kosten zu decken.
  • Pflegezusatz‑Versicherung:
  • Ist ein optionaler Baustein, den du zusätzlich abschließen kannst.
  • Deckt Leistungen ab, die über den gesetzlichen Standard hinausgehen, und schließt so die finanzielle Lücke.
  • Ermöglicht es dir, den gewünschten Pflegegrad und den damit verbundenen Lebensstandard im Pflegefall selbst mitzugestalten – ohne dass dein Vermögen oder das deiner Angehörigen übermäßig belastet wird.

Sinn und Nutzen einer Pflegezusatz‑Versicherung

Die Differenz zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und den Leistungen der Pflegekassen kann beträchtlich sein. Zum Beispiel liegt bei Pflegegrad 3 der monatliche Aufwand häufig zwischen 1.500 und 2.000 Euro, während die Pflegekasse maximal etwa 1.300 Euro unterstützt. Das bedeutet, dass monatlich eine Lücke von 200 bis 700 Euro entsteht – in höheren Pflegegraden können diese Differenzen noch deutlich größer werden.

Ohne eine zusätzliche Absicherung musst du in solchen Fällen entweder auf einen reduzierten Pflegekomfort zurückgreifen, dein Erspartes aufbrauchen oder im schlimmsten Fall deine Kinder finanziell entlasten. Eine private Pflegezusatz‑Versicherung schützt dich davor, Abstriche beim Lebensstandard hinnehmen zu müssen, und bewahrt dein Vermögen vor hohen Pflegekosten.

Formen der Pflegezusatz‑Versicherung

Grundsätzlich gibt es vier Hauptvarianten, die den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden:

  1. Pflegetagegeld‑Versicherung:
  1. Bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit wird ein fester Tagessatz gezahlt – gestaffelt nach dem jeweiligen Pflegegrad.
  2. Der Betrag steht dir frei zur Verfügung, egal ob du zu Hause gepflegt wirst, ein ambulanter Pflegedienst hilft oder ein Pflegeheim genutzt wird.
  3. Pflegekosten‑Versicherung:
  1. Hier orientiert sich die Leistung an den tatsächlichen, nachgewiesenen Pflegekosten.
  2. Oft wird entweder der Beitrag der sozialen Pflegeversicherung verdoppelt oder es erfolgt ein Zuschuss zu jenen Kosten, die darüber hinaus anfallen – allerdings meist nur bis zu einem festgelegten Höchstbetrag.
  3. Pflegerenten‑Versicherung:
  1. Diese Variante funktioniert kapitalbildend: Im Pflegefall erhältst du eine lebenslange monatliche Rente, deren Höhe vom anerkannten Pflegegrad abhängt.
  2. Ein Vorteil ist, dass bei vorzeitiger Kündigung ein Rückkaufswert erzielt werden kann – im Gegensatz zu reinen Risikoleistungen, bei denen die Beiträge verloren gehen.
  3. Pflege-Bahr:
  1. Ein staatlich geförderter Sonderfall der Pflegetagegeld‑Versicherung, bei der ein fester Betrag (aktuell beispielsweise 5 Euro pro Monat) subventioniert wird – vorausgesetzt, du zahlst einen Mindestbeitrag.
  2. Diese Variante verzichtet auf Gesundheitsfragen, ist aber durch niedrigere Leistungen und lange Wartezeiten (bis zu 5 Jahre) gekennzeichnet.

Zusätzlich bieten manche Tarife Assistance-Leistungen, die dir oder deinen Angehörigen beratende Unterstützung in Krisensituationen, bei Umbauten oder bei der Organisation von Pflegediensten bieten.

Kosten, Gesundheitsprüfung und Vertragswahl

Die Beiträge einer Pflegezusatz‑Versicherung hängen vor allem von der gewählten Versicherungsform, deinem Alter und deinem Gesundheitszustand ab. Je früher du in den Vertrag einsteigst, desto günstiger sind in der Regel die Prämien – zudem gestaltet sich die Gesundheitsprüfung in jungen Jahren meist unproblematischer.
Bei der Antragstellung musst du einen Fragebogen zu deinem Gesundheitszustand ausfüllen. Hierbei werden Vorerkrankungen und eventuelle Risikofaktoren abgefragt, die Einfluss auf deine Beiträge und mögliche Leistungsausschlüsse haben können. Ein Sonderfall ist der Pflege‑Bahr, bei dem keine Gesundheitsprüfung erfolgt, da hier eine Aufnahmepflicht besteht.

Worauf sollte man bei der Wahl des richtigen Vertrags achten?

  • Flexibilität der Leistung:
    Achte darauf, dass die ausgezahlten Leistungen möglichst flexibel einsetzbar sind – unabhängig davon, ob du von Angehörigen oder professionellen Pflegediensten betreut wirst.
  • Wartezeiten und Beitragsfreiheit:
    Wähle einen Tarif ohne lange Wartezeiten, und idealerweise einen Vertrag, bei dem im Pflegefall (zum Beispiel ab Pflegegrad 1 oder 2) keine weiteren Beiträge gezahlt werden müssen.
  • Zusätzliche Optionen:
    Dynamik-Optionen oder Erhöhungsvarianten können helfen, die Inflation auszugleichen und den Versicherungsschutz an veränderte Lebenssituationen anzupassen – zum Beispiel nach einer Hochzeit oder der Geburt eines Kindes.
  • Vertragsbedingungen:
    Lies das Kleingedruckte genau, um zu verstehen, welche Leistungen abgedeckt sind und ob es etwaige Ausschlüsse gibt, beispielsweise bei bereits bestehenden Erkrankungen.

Pflegezusatzversicherung Zusammenfassung

  • Grundbaustein: Die Pflicht‑Versicherung (über Pflegekassen) sichert eine Basisversorgung im Pflegefall ab, reicht jedoch meist nicht aus, um alle Kosten zu decken.
  • Ergänzung durch Zusatz‑Versicherung: Eine Pflegezusatz‑Versicherung schließt die finanzielle Lücke, sodass du den gewünschten Pflegekomfort beibehalten und dein Vermögen schützen kannst.
  • Variantenvielfalt: Ob Pflegetagegeld, Pflegekosten, Pflegerente oder Pflege‑Bahr – die verschiedenen Modelle bieten unterschiedliche Schwerpunkte, die an deine individuellen Bedürfnisse angepasst werden können.
  • Früher Einstieg zahlt sich aus: Je jünger und gesünder du bist, desto niedriger fallen die Beiträge aus und desto unkomplizierter verläuft die Gesundheitsprüfung.
  • Flexibilität und Zusatzleistungen: Achte auf flexible Auszahlungsmodalitäten, kurze Wartezeiten und mögliche Zusatzoptionen, die deinen zukünftigen Pflegealltag erleichtern können.

Die richtige Kombination aus Pflicht‑Versicherung und passender Pflegezusatz‑Absicherung ermöglicht es dir, den gewünschten Lebensstandard im Pflegefall zu wahren – ohne, dass dein Vermögen aufgezehrt wird oder deine Angehörigen finanziell einspringen müssen.

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