Rürup- / Basis-Rente

Rürup-Rente: Steuerlich geförderte Altersvorsorge für Selbstständige & Gutverdienende mit lebenslanger Rente & flexibler Anlagewahl.

Die Rürup-Rente – Eine Alternative der privaten Altersvorsorge

Die Rürup-Rente, auch als Basisrente bekannt, wurde 2005 im Zuge der Rentenreform von Bert Rürup – einem renommierten Wirtschaftsexperten – ins Leben gerufen. Ursprünglich konzipiert, um Menschen ohne Anspruch auf Riester-Zulagen eine staatlich geförderte Absicherung im Alter zu ermöglichen, bietet sie vor allem Selbstständigen, Freiberuflern und Gutverdienenden eine sinnvolle Vorsorgemöglichkeit.

Grundprinzipien der Basisrente

  • Regelmäßige Beiträge: Du leistest fortlaufend Einzahlungen in Deinen Rürup-Vertrag.
  • Steuerliche Absetzbarkeit: Im Jahr 2024 können Beiträge bis zu 27.565,20 € (bei Ehepaaren das Doppelte) als Sonderausgaben von der Steuer abgesetzt werden – 2025 steigt dieser Höchstbetrag auf bis zu 28.091 € (bzw. 56.182 € für Verheiratete).
  • Gestaltungsspielraum bei der Anlage: Du hast die Wahl, wie und in welchem Verhältnis Dein Geld investiert wird.
  • Lebenslange Rentenzahlung: Ab dem vereinbarten Renteneintrittsalter erhältst Du eine lebenslange monatliche Auszahlung.

Im Konzept der Vorsorgepyramide nimmt die Basisrente die unterste Schicht ein – sie bildet somit die Basis der Altersabsicherung, vergleichbar mit der gesetzlichen Rentenversicherung. Vor allem für Personen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung nicht ausreichend abgesichert sind, stellt die Rürup-Rente eine attraktive Alternative dar.

Wem bietet sich die Rürup-Rente an?

  • Für Selbstständige und Freiberufler: Da sie in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden und auch keine Riester-Verträge abschließen können, bietet die Basisrente eine Möglichkeit, steuerlich begünstigt für das Alter vorzusorgen.
  • Für Gutverdienende: Bei einem hohen Einkommen, das über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, entsteht oft eine Versorgungslücke, die sich mit der Rürup-Rente schließen lässt – je höher der Steuersatz, desto größer der steuerliche Vorteil.

Die Problematik der Rentenlücke

Viele Menschen müssen feststellen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Aufgrund der Umlagefinanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung – bei der aktuell Erwerbstätige die Renten der heutigen Rentner finanzieren – wird in Zukunft das Rentenniveau weiter sinken. Prognosen gehen davon aus, dass das Verhältnis von Rente zu durchschnittlichem Einkommen bis 2050 noch deutlich abnimmt. Vor allem Gutverdienende, die nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze Beiträge leisten, müssen mit einer erheblichen Lücke rechnen.

Funktionsweise der Rürup-Rente

  1. Ansparphase:
    Die Einzahlungen in den Rürup-Vertrag erfolgen flexibel – entweder als regelmäßige Monatsbeiträge oder in Form von Einmalzahlungen, sofern finanzielle Mittel verfügbar sind. Die gezahlten Beiträge kannst Du steuerlich geltend machen, wobei der förderfähige Höchstbetrag jährlich steigt. Beachte, dass Beiträge, die auch in andere Vorsorgeformen wie die gesetzliche Rentenversicherung einfließen, angerechnet werden können.
  2. Wertentwicklung:
    Bei Vertragsabschluss entscheidest Du, ob Du eine klassische Variante mit garantierten Leistungen oder eine fondsgebundene Variante bevorzugst. Bei fondsgebundenen Verträgen fließen Deine Beiträge in kostengünstige Aktienfonds (wie ETFs), wodurch Du zwischen einem sicherheitsorientierten oder einem wachstumsorientierten Anlageansatz wählen kannst. Ein höherer Garantiesatz reduziert in der Regel die Renditechancen und umgekehrt.
  3. Auszahlungsphase:
    Die Auszahlung der Rürup-Rente beginnt frühestens ab dem 62. Lebensjahr und erfolgt ausschließlich in Form einer lebenslangen monatlichen Rente – eine Einmal- oder Teilkapitalauszahlung ist nicht möglich. Ab 2040 unterliegt die Rente einer vollen Besteuerung, wobei der zu versteuernde Anteil schrittweise ansteigt. Dies wird aber oft dadurch kompensiert, dass der individuelle Steuersatz im Rentenalter meist niedriger ausfällt.

Steuerliche Aspekte der Rürup-Rente

Der wesentliche Anreiz der Basisrente liegt in den Steuerersparnissen während der Ansparphase:

  • Sonderausgabenabzug: Die eingezahlten Beiträge können in voller Höhe bis zu einem bestimmten Limit als Sonderausgaben abgesetzt werden.
  • Nachgelagerte Besteuerung: In der Auszahlungsphase wird die Rente versteuert – dies kann für viele vorteilhaft sein, da der Steuersatz im Alter häufig niedriger ist als während der Erwerbstätigkeit.

Ergänzende Bausteine und Zusatzoptionen

Oft wird die Rürup-Rente mit zusätzlichen Versicherungsbestandteilen kombiniert:

  • Berufsunfähigkeitszusatzversicherung: Für den Fall, dass Du vorzeitig nicht mehr arbeiten kannst, ist es möglich, einen entsprechenden Zusatzschutz in den Vertrag einzubinden.
  • Hinterbliebenenschutz: Um Deine Familie im Todesfall abzusichern, kannst Du eine Zusatzversicherung abschließen, die Deinen Hinterbliebenen – meist Ehepartner oder kindergeldberechtigte Kinder – eine fortlaufende Rente sichert. Alternativ lässt sich eine Rentengarantiezeit vereinbaren, die im Todesfall für einen definierten Zeitraum die Rentenzahlungen fortsetzt.

Ein wichtiger Punkt: Eine Rürup-Rente kann nicht einfach gekündigt werden. Es ist allerdings möglich, die Beitragszahlungen ruhen zu lassen, wobei die bereits angesparten Gelder weiterhin verzinst und später als lebenslange Rente ausgezahlt werden.

Alternativen zur Rürup-Rente

Je nach persönlicher Situation und Präferenz bieten sich verschiedene weitere Modelle der Altersvorsorge an:

  • Private Rentenversicherung: Hier profitierst Du von einer flexibleren Gestaltung – etwa durch die Möglichkeit einer Kündigung – jedoch ohne steuerliche Förderung in der Ansparphase.
  • Riester-Rente: Besonders interessant für Familien und Personen mit niedrigerem Einkommen, da hier bereits ab geringen Beiträgen staatliche Zulagen gezahlt werden. Allerdings ist die Förderung einkommensabhängig und an gewisse Voraussetzungen geknüpft.
  • Betriebliche Altersvorsorge (bAV): Als Angestellter kannst Du über den Arbeitgeber zusätzliche Rentenansprüche erwerben. Die Ausgestaltung variiert dabei je nach gewähltem Durchführungsweg und kann teils sehr attraktiv sein, ist jedoch oft an den Arbeitsplatz gebunden.
  • Sparpläne: Diese bieten zwar Flexibilität und freie Verfügbarkeit des Kapitals, jedoch fehlt der Schutz gegen das Langlebigkeitsrisiko und steuerliche Vorteile, die bei den oben genannten Vorsorgeformen greifen.

Die Rürup-Rente ist insbesondere für jene interessant, die – sei es aufgrund ihrer Selbstständigkeit oder ihres hohen Einkommens – nicht ausreichend durch die gesetzliche Rentenversicherung abgesichert sind. Neben der Möglichkeit, hohe Beiträge steuerlich geltend zu machen, bietet sie auch die Chance, flexibel zwischen unterschiedlichen Anlageformen zu wählen. Allerdings ist die eingeschränkte Flexibilität bei der Auszahlung und die Verpflichtung zur lebenslangen Rentenzahlung zu berücksichtigen. Letztlich empfiehlt es sich, die Rürup-Rente als einen Baustein in einer breit diversifizierten Altersvorsorgestrategie zu sehen, die gegebenenfalls durch private Rentenversicherungen, Riester-Verträge oder die betriebliche Altersvorsorge ergänzt werden kann.

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