Private Rentenversicherung

Private Altersvorsorge ist entscheidend, um die Rentenlücke zu schließen und den Lebensstandard im Alter zu sichern.

Warum private Altersvorsorge heute unverzichtbar ist

Der demografische Wandel und die alternde Gesellschaft

Das bestehende Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung gerät zunehmend ins Wanken – insbesondere, weil die Anzahl der Beitragszahler:innen im Verhältnis zu den Rentner:innen stetig sinkt. Dieses System beruht darauf, dass die aktuelle Generation der Erwerbstätigen die Rentenzahlungen der älteren Generation finanziert. Doch angesichts sinkender Rentenniveaus und einer immer älter werdenden Gesellschaft (Silver Society) wird deutlich, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu sichern. Schon heute liegt das Verhältnis zwischen dem Durchschnittseinkommen und der gesetzlichen Rente bei etwa 48 %, und Prognosen gehen davon aus, dass dieser Wert bis 2030 auf rund 43 % sinken könnte.

Zur Veranschaulichung: Verdient man 45 Jahre lang das Durchschnittseinkommen von etwa 45.358 € (Stand 2024), resultiert dies in einer Rentenzahlung von ungefähr 20.304 € – was etwa 1.600 € pro Monat entspricht, von denen zusätzlich Steuern und Sozialabgaben abgezogen werden. Daraus folgt eine stetig wachsende Rentenlücke, also die Differenz zwischen dem aktuellen Nettoeinkommen und der künftigen gesetzlichen Rente. Um den bisherigen Lebensstandard auch im Alter halten zu können, ist daher eine private Vorsorge unerlässlich – allein auf die staatliche Rente zu setzen, kann später zu erheblichen finanziellen Einbußen führen.

Besonderheiten für Selbstständige

Während Arbeitnehmer:innen regelmäßig Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, entfällt diese Pflicht für Selbstständige. Ohne den Zugang zu einer staatlichen Absicherung steigt hier das Risiko, im Alter keine oder nur unzureichende Rentenleistungen zu erhalten. Gerade für Selbstständige ist es daher essenziell, frühzeitig privat vorzusorgen, um nicht im Alter auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen zu sein.

Warum die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht

Die Kluft zwischen dem, was man während des Erwerbslebens verdient, und der späteren gesetzlichen Rente – die sogenannte Rentenlücke – wird immer größer. Ein ausschließlicher Verlass auf die gesetzliche Rente führt dazu, dass der gewohnte Lebensstandard im Alter nicht gesichert werden kann. Frühzeitige private Vorsorge hilft, diese Lücke zu schließen und den finanziellen Komfort auch im Rentenalter zu gewährleisten.

Private Rentenversicherung als flexible Lösung

Die private Rentenversicherung stellt eine wichtige Ergänzung zur staatlichen Altersvorsorge dar. Sie ermöglicht es, eigenverantwortlich Kapital anzusparen und flexibel zu gestalten. Bei dieser Vorsorgeform bestimmst du selbst, wie viel du investierst, wie oft du Beiträge einzahlst und in welche Anlagen dein Geld fließen soll. Zudem kannst du entscheiden, ob du dein angespartes Kapital als einmalige Auszahlung, in Raten oder als lebenslange monatliche Rente erhalten möchtest. Ein zusätzlicher Vorteil: Die steuerliche Belastung der privaten Rentenzahlungen erfolgt nur auf den Ertragsanteil, was oftmals zu einer geringeren Steuerlast führt.

Zusammengefasst:

  • Die gesetzliche Rente wird den Lebensstandard im Alter nicht vollständig sichern.
  • Durch den demografischen Wandel sinkt das Rentenniveau kontinuierlich.
  • Besonders Selbstständige ohne Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung sollten frühzeitig privat vorsorgen.
  • Mit einer privaten Rentenversicherung schließt du die Rentenlücke und erhältst die Flexibilität, deine Anlageentscheidungen individuell zu gestalten.

Die private Rentenversicherung – Was steckt dahinter?

Die private Rentenversicherung ist ein Baustein der Altersvorsorge, der neben staatlich geförderten Modellen wie der betrieblichen Altersvorsorge oder der Riester-Rente als dritte Säule gilt. Da die Problematik der zunehmenden Altersarmut immer drängender wird, gewinnt die private Vorsorge zunehmend an Bedeutung. Sie bietet nicht nur Renditechancen bei der Kapitalanlage, sondern lässt sich auch optimal an die individuellen Lebensumstände anpassen. Vor dem Abschluss einer solchen Versicherung ist es jedoch wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen – hierbei können unabhängige Expert:innen beratend unterstützen.

Unterschiedliche Varianten der privaten Rentenversicherung

Der Begriff „private Rentenversicherung“ umfasst verschiedene Modelle, die alle auf die finanzielle Absicherung im Alter abzielen. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen zwei Hauptformen:

  1. Aufgeschobene Rentenversicherung:
    Bei diesem klassischen Modell zahlst du über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig Beiträge ein, die anschließend am Kapitalmarkt investiert und verzinst werden. Zum Erreichen des vertraglich vereinbarten Rentenalters wird das angesparte Kapital entweder als lebenslange Rente, als einmalige Summe oder in Form von Raten ausgezahlt. Ein großer Vorteil dieser Variante ist die freie Wahl des Renteneintritts, der nicht zwangsläufig an ein festes Alter gebunden ist. Zudem können Zusatzoptionen wie Beitragsrückgewähr oder eine Pflegerente in den Vertrag integriert werden. Anders als bei einigen staatlich geförderten Produkten ist es oft möglich, während der Ansparphase auf das angesparte Kapital zuzugreifen – mit Ausnahme spezieller Modelle wie der Rürup-Rente.
  2. Sofortrente:
    Hierbei leistest du einen einmaligen, hohen Beitrag, der von der Versicherung sofort in eine Rente umgewandelt wird. Diese Form der Vorsorge ermöglicht eine schnelle Anpassung der Rentenhöhe und bietet Flexibilität, da der Auszahlungsbeginn ebenfalls variabel gestaltet werden kann. Allerdings setzt die Sofortrente voraus, dass du über einen größeren Geldbetrag verfügst – beispielsweise nach einem Immobilienverkauf, einer Erbschaft oder einem Lottogewinn.

Fazit zur privaten Rentenversicherung

Die private Rentenversicherung schließt die Lücke, die durch die unzureichende staatliche Rente entsteht, und bietet gleichzeitig die Freiheit, individuell auf deine Lebensumstände einzugehen. Ohne staatliche Förderung in der Ansparphase, aber mit steuerlichen Vorteilen bei der Auszahlung, ermöglicht sie dir eine maßgeschneiderte Altersvorsorge. Dabei hast du die Wahl zwischen verschiedenen Anlagemodellen – von klassischen, garantierten Varianten bis hin zu fondsgebundenen Produkten, die höhere Renditechancen bieten.

Unterschiedliche Anlagemodelle und ihre Chancen

Bei der privaten Rentenversicherung kannst du grundsätzlich zwischen Modellen mit garantierten Zinsen und solchen mit variablen, chancenorientierten Renditen wählen:

  • Klassische Rentenversicherung mit Garantiezins:
    Dieses traditionelle Modell sichert dir eine festgelegte Rente basierend auf deinen eingezahlten Beiträgen und einem garantierten Zinssatz zu. Oft wird auch eine Überschussbeteiligung gewährt, die zusätzliche Erträge ermöglicht. Aufgrund der derzeitigen Niedrigzinsphase sind die Garantiezinsen jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau, was die Renditechancen einschränkt.
  • „Neue Klassik“ und Indexpolicen:
    Moderne Varianten verzichten häufig auf einen festen Garantiezins, um höhere Überschüsse durch freiere Anlagestrategien zu erzielen. Bei der Indexpolice beispielsweise werden die erwirtschafteten Überschüsse in einen von dir gewählten Aktienindex investiert, was dir potenziell höhere Renditen einbringen kann – allerdings mit einem gewissen Risiko, da kurzfristige Schwankungen am Kapitalmarkt möglich sind.
  • Fondsgebundene Rentenversicherung:
    Dieses Modell ermöglicht es, aktiv von den Chancen des Kapitalmarktes zu profitieren. Dein Geld wird in unterschiedliche Fonds investiert, was langfristig zu einem deutlichen Vermögenszuwachs führen kann. Zudem wird hier der Zinseszinseffekt besonders wirksam, auch wenn es keine vorab garantierte Rentenhöhe gibt. Aufgrund der Marktchancen und der Flexibilität erfreuen sich fondsgebundene Modelle derzeit großer Beliebtheit.

Beispielrechnung: Klassisch versus fondsgebunden

Stell dir vor, ein Arbeitnehmer mit Steuerklasse 1 hat ein Bruttoeinkommen von 3.000 € monatlich. Nach Abzug aller Steuern und Sozialabgaben bleiben rund 1.900 € übrig, von denen etwa 1.600 € für die täglichen Ausgaben veranschlagt werden müssen. Somit verbleiben rund 300 € monatlich für die private Altersvorsorge. Über einen Zeitraum von 30 Jahren summieren sich diese Einzahlungen auf ca. 108.000 €.

  • In einer klassischen Rentenversicherung mit einem garantierten Zinssatz von 0,25 % (zuzüglich eventueller Überschüsse) könnte sich ein Endkapital von etwa 158.000 € ergeben.
  • Im Gegensatz dazu kann eine fondsgebundene Rentenversicherung bei einer angenommenen jährlichen Rendite von ca. 5 % aus den gleichen Einzahlungen ein Kapital von rund 245.658 € generieren – fast das Doppelte.

Ein frühzeitiger Einstieg in die private Altersvorsorge verstärkt den Zinseszinseffekt erheblich. So kann eine längere Ansparphase, etwa über 40 statt 30 Jahre, zu deutlich höheren Endbeträgen führen und den finanziellen Spielraum im Alter deutlich erweitern.

Auszahlungsmodalitäten und steuerliche Aspekte

Flexibilität beim Renteneintritt:
Bei der privaten Rentenversicherung kannst du den Zeitpunkt der Rentenzahlung weitgehend frei wählen – nur bei der Rürup-Rente ist der Rentenbeginn an das Erreichen des 62. Lebensjahres gebunden. Häufig folgt auf den Rentenbeginn eine Phase von maximal fünf Jahren, in der keine weiteren Beiträge gezahlt werden müssen.

Zahlungsoptionen:

  • Monatsrente:
    Hier wird dir eine lebenslange Rente ausgezahlt, wobei lediglich der Ertragsanteil steuerpflichtig ist. Der steuerpflichtige Anteil sinkt, wenn du den Renteneintritt hinausschiebst (z. B. 17 % bei 67 Jahren, 15 % bei 69 Jahren).
  • Einmalzahlung:
    Beim Halbeinkünfteverfahren werden 50 % der erwirtschafteten Kapitalerträge mit deinem individuellen Steuersatz besteuert. Bei fondsgebundenen Tarifen gilt zudem, dass 15 % der Erträge steuerfrei sind. Wichtig ist, dass das Halbeinkünfteverfahren nur greift, wenn der Vertrag mindestens 12 Jahre besteht und du mindestens 62 Jahre alt bist. Bei einer vorzeitigen Kündigung unter diesen Voraussetzungen fällt die volle Abgeltungssteuer (derzeit 25 % zzgl. Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer) auf den gesamten Gewinn an.

Bestimmung der Rentenhöhe:
Die Höhe der zu erwartenden Rente hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Der Summe der eingezahlten Beiträge
  • Der Laufzeit des Vertrags
  • Der wirtschaftlichen Entwicklung und den erwirtschafteten Überschüssen des Anbieters
  • Dem sogenannten Rentenfaktor, der angibt, wie viel Rente du pro 10.000 € angespartem Vermögen erhältst

Optionen bei finanziellen Engpässen und Vertragsänderungen

Falls du in eine Situation gerätst, in der du keine weiteren Beiträge leisten kannst, gibt es verschiedene Alternativen, um den Vertrag fortzuführen, ohne gleich eine Kündigung vorzunehmen – was oft die ungünstigste Lösung darstellt:

  • Beitragsfreistellung:
    Hier wird dein Vertrag auf einen geringeren Versicherungsschutz umgestellt, sodass keine weiteren Beiträge mehr notwendig sind, während das bereits angesparte Kapital weiterhin verzinst wird. Voraussetzung ist jedoch, dass ein bestimmtes Mindestguthaben erreicht wurde.
  • Beitragsaussetzung:
    Bei vorübergehenden finanziellen Engpässen kannst du die Zahlungen pausieren. Die ausstehenden Beiträge müssen später nachgeholt werden, um die ursprüngliche Rentenhöhe zu erhalten.
  • Verkauf der Rentenversicherung:
    Als Alternative zur Kündigung kannst du deinen Vertrag verkaufen. In der Regel erhältst du dabei 2 bis 4 % mehr als bei einer reinen Kündigung, da der Käufer die Fortführung des Vertrages übernimmt. Allerdings reduziert sich im Todesfall der Hinterbliebenschutz, da bereits ein Teil des Kapitals ausgezahlt wurde.

Hinterbliebenenschutz:

  • Während der Ansparphase:
    Kann über eine Beitragsrückgewähr vereinbart werden. Im Todesfall erhalten deine Hinterbliebenen dann die eingezahlten Beiträge und die erwirtschafteten Überschüsse oder das entsprechende Fondsguthaben.
  • Während der Rentenphase:
    Kann entweder durch eine fortlaufende Rentengarantiezeit oder eine explizite Hinterbliebenenrente abgesichert werden. Letzteres sichert zu, dass deine Hinterbliebenen auch nach deinem Tod weiterhin eine Rente erhalten.

Zusammenfassung

  • Flexibilität und Disziplin:
    Die private Rentenversicherung ermöglicht dir eine individuell festlegbare Sparrate und hilft dabei, das Geld langfristig zu sichern.
  • Lebenslange Rente:
    Anders als beim klassischen Sparen, wo dein Kapital irgendwann zur Neige geht, garantiert dir die private Rentenversicherung eine lebenslange Auszahlung – das Langlebigkeitsrisiko wird vom Anbieter übernommen.
  • Steuervorteile:
    Durch die Ertragsanteilbesteuerung und steuerfreie Umschichtungen innerhalb des Vertrags profitierst du von erheblichen steuerlichen Vorteilen gegenüber klassischen Anlageformen.
  • Anpassungsfähigkeit bei Engpässen:
    Es gibt verschiedene Optionen – von der Beitragsfreistellung über Aussetzungen bis hin zum Verkauf der Versicherung – die es dir ermöglichen, auf veränderte finanzielle Situationen flexibel zu reagieren, ohne den gesamten Vertrag aufzulösen.
  • Individuelle Absicherung auch für Hinterbliebene:
    Mit entsprechenden vertraglichen Zusätzen kannst du sicherstellen, dass deine Hinterbliebenen im Falle deines Ablebens finanziell abgesichert sind.

Wer sich für eine private Rentenversicherung entscheidet, hat die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Anbietern und Modellen zu wählen. Dabei ist es entscheidend, ein Modell zu finden, das zu deiner individuellen Risikobereitschaft und Lebenssituation passt.

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